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Magersucht

Fast jeder kennt einen Menschen, der schon mal eine Diät gemacht hat. Doch wenn sich alles anfängt nur noch um den eigenen Körper und Kalorien zu drehen, können das die ersten Anzeichen einer Magersucht sein.


Quelle: www.pixelio.de

Magersucht ist eine Form der Essstörung. In der Fachsprache wird Magersucht als "Anorexia nervosa" bezeichnet, was aus dem lateinischen kommt und "nervöse Appetitlosigkeit" bedeutet.

Genau genommen ist diese Bezeichnung aber nicht richtig, da die Betroffenen meist sogar großen Appetit haben, sich aber aus eigener Entschlossenheit ins Untergewicht hungern.


Denn Magersucht ist eine Krankheit der Seele, die den Körper als Ausdrucksmittel benutzt. Der intensive Wunsch schlank zu sein und mit dem Gewichtsverlust auch andere Probleme abzulegen, bringt manche Mädchen dazu sich bis in den Tod zu hungern. „Leicht wie eine Feder sein und einfach davon fliegen“, so oder so ähnlich könnte es klingen, wenn eine Magersüchtige ihre Gefühle beschreibt.

Es gibt verschiedene Gründe, die zu Magersucht führen können, aber häufig spielt mangelndes Selbstbewusstsein eine Rolle. Auch die Angst vor dem Erwachsenwerden, Konflikte in der Familie oder einfach nur der Wunsch nach Aufmerksamkeit können Gründe für Magersucht sein.

Natürlich unterstützt auch das Vorbild hagerer Stars, wie Keira Knightley, Kate Moss oder Victoria Beckham, die Angst vieler Mädchen vor dem „fett sein“. Und dick fühlen Magersüchtige sich ganz egal was die Waage anzeigt. Meistens erkennen sie noch nicht einmal, dass sie bereits Untergewichtig sind. Bei dem Versuch immer weiter abzunehmen vermeiden die Betroffenen nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern Erbrechen sich selber oder greifen zu Medikamenten, die den Appetit hemmen.

Die Folgen sind sowohl für den Körper als auch für den Geist verheerend. Denn alle Magersüchtigen leiden an einer Körperschemastörung. Das heißt, der eigene Kopf beginnt sie auszutricksen. Egal wie viel sie wiegen, wirkt das Spiegelbild immer verzerrt und die Gedanken kreisen nur noch ums Essen. Magersüchtige wissen, wie viele Kalorien der Ketchup von Burger King und wie viele der von Aldi hat, und wie sie einen Ketchupersatz zusammenrühren, der kalorienfrei ist.

Und auch ihre Gesundheit leidet immer mehr. Kein Körper hält andauernde Unterernährung aus. Die Häufigkeit von blauen Flecken erhöht sich, die Kondition geht kaputt und Sportarten, wie Reiten müssen Magersüchtige aufgeben, weil sie nicht mehr auf dem Pferd sitzen können.

Quelle: www.aboutpixel.de

Da die meisten Betroffenen junge Mädchen sind, ist auch die Regelblutung beeinflusst. Häufig bleibt die Periode ganz aus und auch der restliche natürliche Stoffwechsel wird gestört: Haarausfall, brüchige Nägel, Wachstumsstörungen oder trockene Haut sind keine Seltenheit.

In Deutschland leiden über 100.000 Mädchen und junge Frauen im Alter von zwölf bis fünfundzwanzig Jahren an Magersucht. Aber auch Jungs sind zu fünf Prozent von der Krankheit betroffen. Genaue Kriterien festzulegen, an denen du eine Magersucht erkennen kannst, ist schwierig.

Jedoch gibt es ein paar Fragen, die du dir stellen kannst wenn du herausfinden möchtest, ob du auch gefährdet bist:

1. Isst du nur Speisen mit niedrigen Kalorien und hast ständig Angst vor 
    Gewichtszunahme?
2. Treibst du übermäßig viel Sport, und denkst immer dass du noch mehr
     machen müsstest?
3. Erbrichst du dich manchmal selber, oder nimmst Abführmittel?
4. Glaubst du mehr Anerkennung zu bekommen, wenn du dünner wärst?

Falls du dich in den oben genannten Sätzen wiederfindest heißt es nicht gleich, dass du krank bist. Aber du solltest misstrauisch werden und dich fragen, ob du vielleicht auf dem Weg bist durch Essen, beziehungsweise „Nicht-Essen“ Probleme auszugleichen.

Es gibt viele Möglichkeiten sich helfen zu lassen. Wenn du wissen möchtest an wen du dich wenden kannst, wenn du Betroffen bist, welche Behandlungsmethoden es gibt, oder wie du magersüchtige Freunde unterstützt, kannst du alle Details in der Info-Box oben rechts nachlesen.
 
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